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Eine Flussfahrt, die ist lustig …

Ausflug des MGV „Cäcilia“ Rulle

Von Salzbergen bis Hanekenfähr ging eine 3stündige Schifffahrt auf der Ems, die der MGV mit vielen Freunden in sein umfangreiches Tagesausflugsprogramm am 28.06. aufgenommen hatte. Vergnügt und fröhlich singend unter den Akkordeonklängen von Agnes Möhlenkamp und Gerd Ostermann schipperte das Fahrgastschiff „Haus Wasserfall“ durch eine idyllische Flusslandschaft mit Wiesen, Wäldern und Flussauen, unterbrochen von einem Campingplatz und einigen Ferienhäusern. In dieser Naturlandschaft waren von Deck aus Störche, Fischreiher, Haubentaucher, Blesshühner, Enten und Schwäne zu beobachten. Sogar ein Eisvogel wurde gesichtet. Einige Kanuten, wenige wagemutige Badefreudige und Sonnenanbeter winkten vom Ufer aus der fröhlichen Gesellschaft zu. In der kleinen Schleuse von Listrup sang der Chor ein mehrstimmiges Lied, zur Freude vieler Zuschauer. Weithin sichtbar tauchten die weniger schönen Kühltürme des Atomkraftwerks Lingen auf, wegen der vielen Windungen und Schleifen der Ems mal steuerbords mal backbords.

Doch nicht nur eine Fahrt auf einem relativ schmalen Fluss füllte das Tagesprogramm. Begonnen hatte der Tag ab 7.00 Uhr von Rulle aus bei herrlichem Sommerwetter mit einem gemeinsamen Frühstück in einem Restaurant im schönen Stadtpark von Rheine. Gut gestärkt ging es von dort zur St. Cyriokus-Kirche in Salzbergen, wo der Chor einen Gottesdienst, zelebriert von Pastor Langkamp (gebürtig aus Wallenhorst), mitgestaltete und sich einer kurzen Prozession rund um die Kirche anschloss. Die große gotische Kirche war in den letzten Kriegstagen stark beschädigt worden. Erst im Jahr 2000 wurde der Turm in alter Form wieder aufgesetzt. Wegen der Erdölraffinerie war Salzbergen zu 70 % zerstört worden. Heute hat Salzbergen knapp 8000 Einwohner.

Nach dem Gottesdienst ging die Fahrt zum Naherholungsgebiet Bentlage, dem sogenannten Bentlager Dreiklang in Rheine mit Kulturroute (Kloster Bentlage), Salzroute (Salzsiedekunst) und Naturroute (Fauna, Flora, Zoo). Unter fachkundlicher Führung wurde uns die Salzgewinnung aus Sole im 18. und 19. Jahrhundert  an der Saline „Gottesgabe“  und dem restaurierten Gradierwerk erläutert, eine heutzutage völlig unwirtschaftliche Salzgewinnungsmethode mit hohem Arbeitsaufwand.

Danach statteten wir dem Kolping Bildungshaus in Salzbergen einen Besuch ab, wo uns ein leckeres Mittagessen in dem bäuerlich eingerichteten Speiseraum gereicht wurde. Das Bildungshaus gehört zur Diözese Osnabrück und liegt in einem wunderschönen Areal eines ehemaligen Bauernhofes mit Kopfsteinpflaster, riesigen Eichenbäumen und einem kleinen See. Die Fachwerkgebäude aus Klinker wurden bis 1983 saniert und Jahre später um einige Übernachtungsgebäude erweitert. Auch eine kleine Kapelle gehört zum Gebäude-Komplex. Mit dem Marienlied „Gegrüßet seist du Königin“ – an der Orgel unser Dirigent Ulrich Schwenzfeier – verabschiedeten wir uns von einem sehenswerten Haus, das für Tagungen und Seminare bundesweit genutzt wird,  sowie mit einem herzlichen Dankeschön vom einem freundlichen Personal. Wer danach Lust hatte, das Essen zu vertreten,  konnte dieses mit einem Gang durch Salzbergen zum Schiffsanleger an der Ems tun.

Nach der Fahrt auf der Ems bot sich Gelegenheit, das großzügige Hotel „Am Wasserfall“ in Lingen-Hanekenfähr und den Wasserfall selbst in Augenschein zu nehmen. Zum Abschluss des Tagesausflugs steuerten wir das Hotel Hilker in Bersenbrück an. Hier wurde uns ein deftiges Schinkenbrot serviert. Es gab viel zu erzählen. Etwas abgespannt aber voll schöner Eindrücke traten wir auf kürzestem Weg die Heimfahrt an und erreichten Rulle gegen 22 Uhr. Nichtstun macht auch müde!

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren dieses lobenswerten  Ausflugs

Rulle im 19. Jahrhundert – ein Dorf im Wandel

Wussten sie schon, dass Rulle im Jahr 1858 935 Einwohner zählte, die in 134 Wohngebäuden lebten oder 1905 1437 Bewohner in 175 Wohngebäuden. Wussten sie, dass im Jahr 1811 13 sogenannte Vollerben große Höfe in Rulle bewirtschafteten, die auch 1910 noch bestanden. Die Vollerben stellten die ältesten Höfe einer Bauernschaft dar, in dem sie im Bezug auf die Mark (dem Gemeingut) über die vollen Rechte verfügten, also das Sagen hatten. Den oft durch Teilung von Vollerben entstandenen Halberben (1910 in Rulle 11) wurden nur die halben Rechte zugestanden.
Dieses und vieles mehr wird auf der historischen Tafel erläutert, die am 15. Mai 2009 nach einer Maiandacht im Piusgarten enthüllt wurde. Auf Initiative des MGV „Cäcilia“ Rulle und Bewohner des „Kohkamps“ entstand eine Tafel mit einer historischen Karte aus dem Jahr 1895, der ersten brauchbaren Landkarte überhaupt. Die Kosten wurden freundlicherweise von der Gemeinde Wallenhorst und einigen Spendern übernommen. Selbstverständlich legten fleißige Mitglieder der Initiatoren Hand an, wie Anfertigung des Holzrahmens durch Josef Wellmann und Aufbau im Piusgarten. Vor der Enthüllung stellten der 1. Vorsitzende des MGV, Benno Rahe, Bürgermeister Ulrich Belde und der Initiator des Piusgarten, Georg Rahe die Bedeutung ehrenamtlicher Tätigkeit heraus, ohne die gewisse Dinge in der Gemeinde nicht laufen würden. Die neue Tafel bietet eine Fülle von Information über Rulle, wie es sich im 19. Jahrhundert darstellte und entwickelt hat; aber auch über den Piusgarten, wie dieser entstand und welche Bedeutung er damals hatte und heute noch hat. Auch viele Wanderer – es führen 3 Wanderwege an dieser Stätte vorbei  – werden sicherlich einen Blick auf diese Informationstafel werfen.

Wie in den Vorjahren fand vor der Enthüllung eine Maiandacht statt. Trotz der bedrohlichen Wolken am Himmel waren über 100 Besucher gekommen, die im Gebet und mit Gesang den Mai und die Maienkönigin begrüßten.          Die Feier wurde vom Bläserchor und dem MGV „Cäcilia“ Rulle musikalisch umrahmt.  Mit dem Schlusslied „Der Mai ist gekommen“ öffnete der Himmel seine Schleusen. Gut dran war, wer mit dem Auto gekommen war. Alle anderen Besucher wurden bis auf die Haut nass. Dennoch traf sich eine große Schar Durchnässter im Garten von Maria und Josef Wellmann, um bei Würstchen und Getränken in guter Laune eine gelungene Veranstaltung ausklingen zu lassen. An durchnässte Kleidung dachte keiner mehr.

Auftritt in der Lutherkirche Osnabrück

Am Sonntag, den 08. März 2009 durften wir den Zentralgottesdienst um 11.00 Uhr in der Lutherkirche mitgestalten. Mit von der Partie waren der MGV Schledehausen, Instrumental- und Gesangssolisten, u.a. von den Städtischen Bühnen Osnabrück. Die musikalische Leitung lag in den Händen unseres Dirigenten Ulrich Schwenzfeier. In dem sehr gut besuchten Gottesdienst sangen wir „Frohlocket nun“ und „Dank sei dir Herr“,                            verstärkt durch den MGV Schledehausen. Außerdem brachte unser Chor das  „Kyrie“, „Gloria“ von H.J. Rübben und „Sanktus“ von J.G. Rheinberger zu Gehör. Alle Mitwirkenden wurden mit viel Beifall verabschiedet.

Chorprobe u. n. Termine

Die Chorproben sind in der Regel Mittwochs von 19.00 bis 21.00 Uhr im Vereinslokal „Zum alten Kloster“, Inh. Florian Nieporte, Klosterstr. 17, Wallenhorst-Rulle

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